Fluorose: Weiße Flecken auf Zähnen entfernen
18.11.2024Weiße Flecken auf den Zähnen, die meist bei Kindern oder Jugendlichen auftreten: Fluorose ist meist nur eine unschöne, optische Veränderung an den Zähnen. Doch der Zahnschmelz kann auch so stark beschädigt sein, dass die Zähne empfindlicher werden und Bakterien schutzlos ausgeliefert sind.
Wie entsteht Fluorose?
Wenn Kinder eine zu hohe Dosis Fluorid bekommen, kann es zu Fluorose an den Zähnen - meist an den mittleren Schneidezähnen - kommen. Vor allem, wenn die Kinder zwischen 15 und 30 Monate alt sind, sollte man aufpassen, dass sie nicht zu viel Fluorid bekommen. Mindestens bis zum zweiten Lebensjahr sollten Eltern drauf achten, dass sie den Kindern nicht zu viel Zahnpasta zum Zähneputzen geben. Die Fluorose kann mild sein, mit nur wenigen, nicht tiefen weißen Flecken auf den Zähnen. Eine starke Fluorose, bei der deutlich zu viel Fluorid die Zähne schädigt, kann weiße und sogar braune Flecken hervorrufen.
Wie hilft Fluorid den Zähnen?
Eigentlich soll Fluorid die Entstehung von Karies an den Zähnen verhindern. Säuren in Lebensmitteln greifen die Mineralien im Zahnschmelz an. Fluorid soll helfen, die Demineralisation zu stoppen und die Mineralien wieder in den Zahnschmelz einzubauen. Allerdings kann eine zu hohe Dosis von Fluoriden auch gegenteiligen Folgen haben und den Zähnen schaden.
Wo ist Fluorid enthalten?
Vor allem in Zahnpasta für Kinder ist Fluorid enthalten, um die Zähne besser zu schützen. Wird aber zu viel Zahnpasta verwendet und die Kinder verschlucken regelmäßig größere Mengen davon, haben sie zu viel Fluorid im Körper. Fluorid kommt außerdem in einigen Lebensmitteln wie Sardinen oder Schwarztee vor, sowie in Wasser, in Speisesalz und natürlich in Fluoridtabletten. Bevor Kinder solche Tabletten bekommen, sollte mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt abgesprochen werden, dass das Kind nicht zusätzlich Fluorid über die Zahnpasta erhält.
Welche Maßnahmen können bei einer Fluorose ergriffen werden?
Bekommen die Kinder doch zu viel Fluorid, kommt es zu den unschönen Flecken auf den Zähnen. Sind diese Flecken zu sehen, ist es wichtig, die Zufuhr von Fluorid zu stoppen. Bei der milden Fluorose bleiben die Flecken zwar auf den Zähnen, aber der Zahnschmelz ist nicht geschwächt. Wenn die Zähne durch eine starke Fluorose angegriffen werden, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Zähne vor Schäden zu bewahren. Für die Behandlung der Zähne gibt es verschiedene Methoden.
Zahnbleaching
Wer eine milde Fluorose schnell und effektiv entfernen möchte, kann sich die Zähne aufhellen lassen. Das Bleaching hellt die Zähne so weit auf, dass der Kontrast zwischen der Farbe der Zähne und der Farbe der weißen Flecken nicht mehr so groß ist. Die Flecken sind nicht mehr so gut zu sehen. Oft geschieht das in Kombination mit einer Kariesinfiltration, um die Zahnsubstanz wieder herzustellen. Dabei wird der Zahnschmelz mit einem säurehaltigen Gel geöffnet und ein Kunststoff in die Hohlräume eingebracht, damit die Zahnsubstanz wieder geschlossen ist. Der Zahnschmelz wird dann versiegelt.
Kompositfüllung
Wenn der Zahnschmelz stark beschädigt ist, müssen die Löcher mit einer Kompositfüllung aufgefüllt werden. Die Zähne werden mit der Füllung in der Zahnfarbe rekonstruiert.
Veneers
Dünne Keramik- oder Kunststoffschalen - Veneers - können auf die Zähne aufgebracht werden, um die Flecken auf den Zähnen unsichtbar zu machen. Sie werden auf den jeweiligen Patienten oder der Patientin angepasst und mit einem speziellen Kleber an die Zähne geklebt.
Quellen:
- Das Gesundheitsportal medondo.health
- Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V (n.d.). Milchzahnkaries Milchzahnfluoridierung Zahnhygienische Verhaltensweisen Kariesrückgang. [online] Available at: https://www.imeonline.de/fileadmin/imeonline/Dokumente/ime_symposium_2007_beitrag2_milchzahnfluoridierung_s.pdf
- Mascarenhas, A. (2000). Risk factors for dental fluorosis: A review of the recent literature. American Academy of Pediatric Dentistry, [online] 22. Available at: https://www.aapd.org/globalassets/media/publications/archives/mascarenhas-22-04.pdf.
- Riordan, P.J. (1993). Dental Fluorosis, Dental Caries and Fluoride Exposure among 7-Year-Olds. Caries Research, 27(1), pp.71–77. doi:https://doi.org/10.1159/000261519.
- Schiffner, U. (2021). Verwendung von Fluoriden zur Kariesprävention. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, [online] 64(7), pp.830–837. doi:https://doi.org/10.1007/s00103-021-03347-4.